Die Wahl des richtigen Anbieters für unser Traumhaus war kein einfacher Prozess. Wer schon einmal vor der Herausforderung stand, ein Haus zu bauen, weiß, wie wichtig, aber auch wie schwierig diese Entscheidung ist. Unser Weg führte uns zunächst in die Welt der Musterhäuser.
Die Musterhausparks, allen voran der in Poing, bieten einen beeindruckenden Überblick über die Vielfalt an Anbietern und Bauweisen. Über 50 Musterhäuser reihen sich hier aneinander und bieten so einen regelrechten „Spaziergang durch die Bauwelt“. Schon nach den ersten Besichtigungen hatten wir ein Gefühl dafür, welche Qualität die verschiedenen Anbieter liefern.
Von Anfang an war uns klar: Ein Kataloghaus kommt für uns nicht in Frage. Unser Grundstück hat eine spezielle Beschaffenheit, die individuelle Planungen erfordert. Zudem hatten wir eigene Vorstellungen und Wünsche, die über das Angebot der Kataloghäuser hinausgingen. Dadurch fallen gewisse Anbieter direkt raus, die keine individuellen Planungen anbieten.
Unterschiedliche Vorgehen der Hausbaufirmen
Einige Anbieter schieden aus dem Rennen, weil sie bereits für konkrete, nicht bindende Planungen Gebühren verlangten, beispielsweise Griffner Haus, Rubner und Baufritz. Ein Modell, das für uns nicht in Frage kam. Auch wieder eine Frage des Vorgehens, da wir uns mit einer bereits bestehenden Planung von allen Anbietern vergleichbare Angebote hätten einholen können, siehe dazu auch unseren Artikel zur Planung. Manche Anbieter wollten sich vor Vertragsschluss auch nicht die Mühe machen, einen Entwurf auszuarbeiten, weshalb beispielsweise Kampa rausfiel, die uns nur Katalog-Grundrisse vorschlugen.
Zu unserer Überraschung lehnte ein Anbieter, Regnauer, mit dem wir sehr gerne zusammengearbeitet hätten, ab, uns ein Angebot zu machen. Der Grund: eine zu enge Zufahrt. Wir konnten uns des Eindrucks nicht erwehren, dass die gute Auftragslage möglicherweise auch eine Rolle spielte, aber das bleibt reine Spekulation.
Schließlich kristallisierten sich zwei Favoriten heraus: Lux und Lehner-Haus. Bei beiden wurde sehr detailliert und dennoch unverbindlich mit uns geplant. Sie beeindruckten uns durch ihre hohe Qualität und das kreative Flair ihrer Musterhäuser. Vor allem war es erfrischend, individuelle Designs zu sehen, fernab der allgegenwärtigen weißen Fassaden mit anthrazitfarbenen Fenstern.
Trotz unserer anfänglichen Begeisterung für Lux stießen wir hier jedoch auf Grenzen. Einige unserer Ideen ließen sich baulich nicht verwirklichen. Lehner Haus hingegen überraschte uns mit kreativen Alternativlösungen und Ansätzen, wie wir unsere Wünsche dennoch umsetzen konnten.
Und so fiel unsere Wahl letztlich auf Lehner Haus – ein Partner, der nicht nur mit Qualität, sondern auch mit Ideenreichtum und Flexibilität überzeugte. — So überzeugt wir anfangs auch waren, sind wir nun, anderthalb Jahre nach Vertragsschluss, leider nicht mehr von Lehner Haus überzeugt und haben nun schon Ärger, bevor es überhaupt mit dem Hausbau losging. Siehe dazu unseren Beitrag: Unerwartete Kostenforderungen von Lehner Haus
Grenzen der Musterhausparks
Auch in dieser Sache sind wir mittlerweile schlauer und würden das nächste Mal anders vorgehen. Die Musterhausparks sind eine ideale Inspirationsquelle, allerdings sehen wir da eine ganze Reihe von Nachteilen.
- Es sind dort nur eine Auswahl an Anbietern vertreten, in der Regel die großen Fertighausfirmen. Kleinere, regionale Anbieter findet man dort meist nicht und müsste sich anderweitig informieren.
- Die Anbieter präsentieren sich dort mit einem bestimmten Haus(typ). Dabei muss man jedoch bedenken, dass die meisten Anbieter ein größeres Portfolio anbieten, auch wenn das Musterhaus unseren subjektiven Geschmack nicht trifft, teils sind die dort zu besichtigenden Häuser auch schon einige Jahre alt und daher ggf. nicht auf dem aktuellsten Stand. Viel wichtiger ist es, sich genau anzusehen, welche Qualität der Anbieter im Standard hat, beispielsweise beim Wandaufbau ohne Kunststoff etc. oder bei der Ausstattung. Wir haben vorschnell einige Anbieter deshalb ausgeschlossen.
Wichtig ist es also, sich nicht nur auf die Musterhausparks bei der Auswahl zu verlassen, sondern sich vielseitig zu informieren. Und ihr solltet euch nicht nur von einem besichtigten Musterhaus eines Anbieters beeinflussen lassen, da das nur eine Möglichkeit von vielen darstellen kann. Eine gute Adresse für Einblicke in viele weitere Fertighäuser ist z.B. auch der YouTube-Kanal von Haushauhelden, die auch auf Besonderheiten der vielen Anbieter eingehen.
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